Meine lieben, treuen Mitleser.
Nun ist es ja so, dass – wie Ihr wisst – mein Studium seit 2 Jahren aus diversen Gründen brach liegt und es mir massiv an Motivation mangelt, es wieder voller Elan aufzunehmen, von kurzen bursts zwischendurch abgesehen. Am Ende komme ich aber (und immer schneller) immer wieder an den Punkt der absoluten Demotivation. Die Hauptfrage, die mich dann beschäftigt – in Wahrheit schon lange beschäftigt – ist die nach der tatsächlichen Anwendbarkeit dieses Abschlusses und damit auch die Frage: „Warum genau tu‘ ich mir das eigentlich an?“
Die Kulturwissenschaften, so hochinteressant sie sind, sind ein hochtheoretisches Fach ohne jegliche Alltagstauglichkeit (zumindest nicht in MEINEM Alltag) und wenn ich zu Beginn noch aus reiner Liebe zur Sache studiert habe und der Meinung war, ein Abschluss – selbst ein fachfremder – wird mich im Berufsleben schon weiterbringen, so ist es mittlerweile so, dass ich nicht zuletzt auch wegen gewisser Umstrukturierungen und Tendenzen beim Arbeitgeber die Notwendigkeit erkenne, mich unbedingt realitätsnah weiterzuqualifizieren. Was die Motivation, die Kulturwissenschaften voranzutreiben, natürlich nicht erhöht.
Natürlich ist es auch so, dass ich mit Job und Familie kein Studium in irgendeiner anderen Form als der des Fernstudiums betreiben kann. Und die Optionen hierzu sind – zumindest zu leistbaren Preisen – über die FernUni Hagen hinaus eher dünn gesät. In Wahrheit war dieses Faktum alleine der Grund, warum ich mich trotz aller Demotivation 5 Semester lang immer wieder zurückgemeldet habe – in der schieren Hoffnung, mich irgendwann endlich wieder am Riemen reißen zu können und mit demselben Elan weiterzumachen, mit dem ich begonnen habe. Gleichzeitig beobachte ich nun schon meinen Partner seit geraumer Weile durchaus neidvoll, wie er sein Vollzeitstudium an der FH durchzieht und denke mir dabei, wie perfekt ein FH-Studium für mich wäre, schon allein wegen des vorgegebenen Rahmens: viele unterschiedliche Fächer statt eines Moduls pro Semester, mehrere (kleinere) Prüfungen während des Semesters statt einer großen semesterüberspannenden Prüfungsleistung wie in Hagen, praxisbezogene Projektarbeiten, fixe Kommilitonen über den gesamten Studienverlauf.
Mich ein ganzes Semester lang mit einem Haufen Stoff „alleine zu lassen“ und mir am Ende eine Prüfungsleistung abzuverlangen ist – mit der Erfahrung, die ich mittlerweile dazu habe – einfach keine besonders zielführende Idee. Diese Art des Studiums entspricht nicht meinem Lernstil, das weiß ich mittlerweile. Ich brauche engmaschigere, konkrete Vorgaben und kleinere Brocken zu mehreren unterschiedlichen Themen. Viel direkteren und unmittelbarerern Austausch mit Kommilitonen. Dazu natürlich – und auch das war ein Lernprozess – brauche ich ganz offenbar „Daten und Fakten“ statt „Theorien und Gedankengänge“.
All dem gegenüber steht natürlich der immense Aufwand, der bereits in mein Fernstudium geflossen ist. Viel Zeit… viel Herzblut… viel Stress… viel… von allem. All das für null und nichtig zu erklären, fällt unglaublich schwer. Auch wenn es natürlich keine verlorene Zeit ist, denn gelernt habe ich dennoch Vieles, nicht zuletzt auch über mich selbst. Am Ende stehen aber doch meine karrieretechnischen Überlegungen im Vordergrund. Praxisnähe und -relevanz.
Und es ist auch insofern keine verlorene Zeit, als dass ich – würde ich jetzt plötzlich meine Motivation wiederfinden und Modul für Modul durchziehen – ich ab jetzt noch genauso lang für meinen Abschluß in Hagen brauchen würde, als ich es für ein neu begonnenes BA-Studium an einer FH würde… vermutlich sogar noch länger.
So habe ich also letzte Woche um Exmatrikulation angesucht, Minuten nachdem ich die ersehnte Zusage an der Ferdinand Porsche FernFH erhalten habe, an der ich mich für den Bachelor Studiengang Aging Services Management beworben habe. Die Aufnahmsprüfung letzte Woche habe ich bestanden und auch das Aufnahmegespräch ist sehr gut gelaufen – ab dem WS2018/19 bin ich nun ordentliche Studierende an der FernFH in Wiener Neustadt. Eine Studentin von 35 für diesen Jahrgang. Meine Freunde ist riesengroß, auch wenn ich gleichzeitig dennoch sehr wehmütig bin – die FernUni Hagen war in den letzten Jahren, auch wenn ich keine Prüfungsleistungen abgelegt habe, dennoch mein ständiger Begleiter.
Natürlich verschwinde ich aber nicht ganz aus der Blogosphere, ist mir doch auch das Dokumentieren im Lauf der Zeit ziemlich ans Herz gewachsen. Wer mir also auch in Zukunft folgen will, der kann das sehr gerne hier tun:
Mission: FernFH
Ich wünsche Euch allen auch weiterhin viel Erfolg und vor allem Spaß beim Fernstudium in Hagen und danke Euch allen für die virtuelle Begleitung und den Austausch, er sich hier ergeben hat! Den Blog lasse ich online – bekommt er doch nach wie vor täglich sehr viele Zugriffe und ich denke, dass er mittlerweile eine wirklich sinnvolle Quelle an Informationen für Mitstudierende/neu beginnende Studenten in Hagen geworden ist. Einzig Mails werde ich keine mehr beantworten, für alles Weitere lest bitte mein FAQs.
Alles Liebe,
Panta Rheia